Handtücher waschen wir häufiger als alle anderen Textilien im Haushalt, und dennoch machen viele Menschen immer wieder dieselben Fehler. Zu hohe Temperaturen, falsch gewählte Programme oder Weichspüler können dazu führen, dass Handtücher ihre Weichheit und Saugfähigkeit verlieren. Erfahren Sie, wie Sie Handtücher waschen, damit sie flauschig und hygienisch bleiben und viele Jahre lang halten, ohne dass Sie zu viel für Strom bezahlen.

Bei welcher Temperatur sollten Handtücher gewaschen werden – bei 40, 60 oder 90 Grad?
Viele von uns sind nach wie vor davon überzeugt, dass eine höhere Waschtemperatur eine höhere Sauberkeit garantiert. Dies ist ein Überbleibsel aus Zeiten, in denen Waschmittel weniger wirksam waren und Hygiene hauptsächlich auf dem „Kochen” von Textilien beruhte. Heute sagt die Wissenschaft jedoch etwas anderes. Professor Elizabeth Scott von der Simmons University in Boston betont, dass zu Hause eine Waschtemperatur von 40-60 °C völlig ausreichend ist. Höhere Temperaturen sind nur in besonderen Situationen sinnvoll – bei Infektionskrankheiten, wenn Handtücher mit Blut oder anderen Körperflüssigkeiten in Kontakt gekommen sind. In allen anderen Fällen ist dies eine unnötige Belastung für das Haushaltsbudget und die Umwelt.
Das Waschen bei 90 °C wird zwar in einigen Haushalten nach wie vor praktiziert, ist jedoch eine extreme und kostspielige Maßnahme. Das Erhitzen von Wasser auf diese Temperatur verbraucht 40 % mehr Energie als das Waschen bei 60 °C und beschleunigt zudem die Zerstörung der Fasern, wodurch die Handtücher schneller ihre Flauschigkeit und Farbe verlieren. Studien, die in der Zeitschrift Applied and Environmental Microbiology veröffentlicht wurden, haben gezeigt, dass die Verwendung von Sauerstoffbleiche oder Enzymwaschmitteln bei einer Temperatur von 40 °C 99,9 % der Bakterien aus den Textilien entfernt. Eine wirksame Desinfektion bedeutet also nicht unbedingt Waschen in kochendem Wasser.
Niedrigere Waschtemperaturen sind sowohl eine Frage der Hygiene als auch der Wirtschaftlichkeit. Nach Angaben der Europäischen Umweltagentur senkt eine Verringerung der Temperatur von 60 °C auf 40 °C den Energieverbrauch um bis zu 35 %. Auf das Jahr gerechnet bedeutet dies für einen durchschnittlichen Haushalt eine Ersparnis von mehreren hundert Zloty. Schonendere Waschbedingungen verlangsamen den Verschleiß der Textilien, wodurch die Handtücher länger weich und ästhetisch bleiben. Das Ergebnis? Geringere Kosten, ein geringerer CO2-Fußabdruck und mehr Freude im täglichen Gebrauch.

Wie wäscht man Handtücher, damit sie flauschig und weich bleiben?
Die Weichheit von Handtüchern beginnt … noch bevor sie in den täglichen Gebrauch kommen. Viele Hersteller beschichten neue Stoffe mit Silikon oder Glättungsmitteln, die im Regal großartig aussehen, in der Praxis jedoch die Saugfähigkeit beeinträchtigen. Daher ist die erste Wäsche entscheidend. Branchenexperten empfehlen eine sogenannte „Vorwäsche ohne Waschmittel” – die Handtücher eine Stunde lang in kaltem Wasser einweichen und dann einen Waschgang in warmem Wasser mit einem Glas Essig durchführen, um die Werksbeschichtungen zu entfernen. Ein zweiter Waschgang mit einem halben Glas Backpulver macht die Fasern weich und neutralisiert Gerüche. Das ist eine einfache Methode, damit das Handtuch von Anfang an lernt, Wasser aufzunehmen.
Mit der Zeit verlieren selbst die besten Handtücher ihre Flauschigkeit aufgrund von Ablagerungen von Waschmitteln, Mineralien aus dem Wasser und natürlichen Hautfetten. Untersuchungen der amerikanischen Expertin Katie Berry, Autorin des Ratgebers „Housewife How-Tos”, zeigen, dass ein doppeltes Waschen – zuerst mit Essig, dann mit Backpulver – diese Schicht effektiv entfernt und die Weichheit und Frische der Handtücher wiederherstellt. Bei alten oder stark verschmutzten Handtüchern kann ein „Strip-Wash” mit Borax und Natriumcarbonat angewendet werden, aber dies ist ein intensives Verfahren, das nicht öfter als ein- bis zweimal pro Jahr empfohlen wird.
Auch die Art des Trocknens ist nicht ohne Bedeutung. Eine zu hohe Temperatur im Trockner kann die Fasern „verbrennen” und sie hart machen. Wählen Sie besser ein Programm mit einer niedrigeren Temperatur oder trocknen Sie die Handtücher an der Luft und trocknen Sie sie am Ende im Trockner bei einem kurzen, kühlen Zyklus – das verleiht dem Stoff Elastizität. Handtücher müssen vor dem Zusammenlegen und Verstauen vollständig trocken sein, da selbst geringe Feuchtigkeit in einem geschlossenen Schrank zur Bildung von Schimmel und zum Verlust der Weichheit führt.
Waschen von Handtüchern. Welches Programm soll man wählen und soll man Weichspüler hinzufügen?
Die Wahl des richtigen Waschprogramms ist die Grundlage für die Pflege von Handtüchern. Der „Baumwoll”-Zyklus mit verlängerter Waschzeit und starkem Schleudern (mindestens 1400 U/min) entfernt überschüssiges Wasser bereits in der Trommel aus den Fasern, wodurch die Trocknungszeit verkürzt und das Risiko der Vermehrung von Mikroorganismen verringert wird. Studien von Elizabeth D. Robinton und Eric V. Moud, veröffentlicht im American Journal of Public Health, haben gezeigt, dass Bakterien auf feuchten Textilien bis zu 48 Stunden überleben können. Daher ist ein schnelles und effektives Schleudern der erste Schritt zur Aufrechterhaltung der Hygiene.
Obwohl die Werbung mit Duft und Weichheit lockt, wirkt sich Weichspüler bei Handtüchern nachteilig aus. Er bildet einen Film, der die Saugfähigkeit verringert, sodass das Handtuch das Wasser nicht aufnimmt, sondern es auf der Haut verteilt. Die beste Lösung ist, ein halbes Glas Spiritusessig oder mehrere Esslöffel Backpulver in das Flüssigkeitsfach zu geben. Beide Mittel lösen Waschmittelrückstände auf, neutralisieren Gerüche und machen die Fasern weich, ohne ihre Struktur zu beeinträchtigen.